Künstlerisches Nürnberg
Dürer der Hase Nürnberg
Stadtrundgang zur Kunst in Nürnberg
Skulptur im öffentlichen Raum

Nehmen Sie sich die Freiheit und lassen Sie sich ruhig einen ganzen Tag lang treiben. Genießen Sie Nürnberg in allen künstlerischen Facetten.

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Kunst im öffentlichen Raum war und ist in Nürnberg schon lange ein Thema. Neben den klassischen Haus- und Heiligenfiguren finden wir in der Innenstadt viele Beispiele der zeitgenössischen Kunst.

Insbesondere 1971 kamen durch das Symposium Urbanum eine Menge an Skulpturen hinzu, die heute mal auffällig mal weniger auffällig das Stadtbild zieren.

Wir verlassen das Hotel Victoria Richtung Innenstadt und erblicken gleich linker Hand am Hallplatz das Zentrales Denkmal Flucht und Vertreibung 1945, welches von Joachim Bandau erschaffen und 1999 vom Freistaat Bayern hier errichtet wurde. 

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Ecke Hallplatz/ Pfannenschmiedsgasse besuchen wir die symmetrische Figur, die der Japaner Hajime Togashi 1971 zum Symposium Urbanum aus 2 Tonnen schwerem rötlichen Granitblock am Hauptmarkt fertigte. Das Kunstwerk wirkt vor allem durch seine strenge, klare Form.

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Wenige Schritte entfernt stoßen wir auf ein steinernes Zahnrad, welches der polnische Künstler Marian Bogusz aus einem Waldsteingranit Quader ebenfalls 1971 schuf. Es soll den Fluss der Bewegungen aufzeigen.

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Am Kornmarkt angelangt finden wir vor dem Germanischen Nationalmuseum den Krieger, der Anfang der 60er Jahre von Marino Marini gestaltet wurde. Bei der Skulptur handelt es sich um eine stark abstrahierte Form des Reiterdenkmals, dessen geometrische Formen und raue Oberflächen von Schmerz und Leid sprechen.

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Zwischen Kornmarkt und Karthäusergasse erstreckt sich ein Stelenweg, die Straße der Menschenrechte von Dani Karavan. 1993 wurde die Außenskulptur, die als Kunst am Bau des Germanischen Nationalmuseums geschaffen wurde, feierlich eingeweiht. Hier zählt nicht nur die Kunst, sondern vor allem die Botschaft der Respektierung der Menschenrechte.

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An der Ecke Zirkelschmiedsgasse/Pfeifergasse steht die kleine aber expressive Skulptur Insekt (1984) von Max Söllner. Stifte, Kugeln, Wulste und Schrauben wurden zu einer amorphen Form verdichtet, die uns an verschiedene Insektenarten erinnern.

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Am Weißen Turm zieht der umstrittene Kunstbrunnen "Das Ehekarussel", auch Hans-Sachs Brunnen genannt, von Jürgen Weber unsere Aufmerksamkeit auf sich. Die Geschichte, die erzählt wird, lehnt sich an das Gedicht von Hans Sachs "Das bittersüße eh´lich´ Leben" an. 

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Auch die Skulptur Welthandel (1972) (Kaiserstraße/Köpfleinsberg) bedient sich ihrer ganz eigenen Formensprache, denn die Künstlerin Hella Rosner-Böhnlein reduziert die Formen zum Symbolhaften. Fünf stilisierte Figuren stehen mit dem Rücken zueinander, sie sind durch weitere kleine Figürchen verbunden und bilden einen Ring in dessen Mitte eine Weltkugel ruht. Mit dem Titel wird uns schnell klar, dass die großen Figuren die fünf Erdteile sind, die über den Handel verbunden werden.

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Auf dem Trödelmarkt erwartet uns mit dem Tanzenden Bauernpaar (1980) von Waldemar Grzimek ein Werk, das auf ein Motiv Dürers zurückgeht. Es zeigt uns eine volkstümliche Darstellung der damaligen Zeit.

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Wir queren den Hauptmarkt und erfühlen den schwarzen schwedischen Granit des Prantlsteins. Karl Prantl war mitverantwortlich für die Realisierung des Symposium Urbanum 71 und erwartete sich, mit seiner Kunst einen Treffpunkt zu schaffen.

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Am Tiergärtnertorplatz finden wir Der Hase – Hommage an Dürer von Jürgen Goertz (1984). Mehr als lebensgroß liegt das Tier vor uns, quillt aus einer viel zu kleinen Kiste, aus seiner Flanke ergießen sich kleine Häschen, er verspeist Nägel und unter seiner monströsen Pfote lugt ein Stück menschlicher Fuß hervor. Persifliert der Künstler Dürers Original oder stellt er Renaissance und Moderne selbstbewusst gegenüber? 

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Zwei lohnende Abstecher jenseits der Burgmauer warten auf uns: Linker Hand am Neutorgraben finden wir auf einem Rasenstück zwischen Straße und Fußweg die von Maciej Szankowski entworfene Skulptur Stabile o.T. (1971).

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Braun gefasstes Stahlblech entfaltet vor unseren Augen eine ähnliche Wirkung wie ein zu einer abstrakten Origamifigur gefaltetes Blatt Papier und erinnert in der Formensprache an die Werke Picassos der Nachkriegszeit. Rechter Hand am Maxtor wartet die Kauernde von Wilhelm Uhlig, einem in Nürnberg lebenden und schaffenden Künstler, darauf von uns besichtigt zu werden. 

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Wir wandeln wieder hinunter Richtung Pegnitz und Insel Schütt und entdecken auf dem Andrej-Sacharow-Platz den Blauen Reiter von Johannes Brus aus dem Jahre 1993. Ein Reiterstandbild mal ganz anders.

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Auf dem Gewerbemuseumsplatz erwartet uns die Große Scheibe Grande Disco (1971) des Italieners Arnaldo Pomodoro. Die einstmals geschlossene Scheibe, scheint durch rohe Kräfte aufgerissen zu sein und zeigt nur inhärentes Chaos. Dies ist nur ein Bruchteil von Kunst im öffentlichen Raum dieser Stadt. Eine Auswahl, die uns durch die schönsten Ecken Nürnbergs streifen lässt. 

Insidertipp
Magdalenas Geschichts Ausflug

Impressionen von Unterwegs

Albrecht Dürer NürnbergAlbrecht Dürer
Der Blaue Reiter NürnbergBlauer Reiter
Ehekarusell NürnbergEhekarusell
Skulptur Insekt NürnbergInsektenskulptur
Trödelmarkt tanzendes Bauernpaar NürnbergTanzendes Bauernpaar am Trödelmarkt

Weitere Informationen

Dauer des Spaziergangs: ca. 4h 

ohne Museum

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